Cry
storywriter am 28. Juli 13
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
Oblivion
Was würdest du tun, wenn du die Gabe hättest, andere Leute vergessen zu lassen? Darüber entscheiden zu können, ob sie Schmerz fühlen, oder ob sie verdrängen und glücklich leben. Würdest du denen, die die schlimmsten Dinge erlebt haben, die Erinnerung und die damit verbundenen Gefühle nehmen? Oder würdest du Freunde und Familie vergessen lassen, was du alles Schlimmes getan hast? Würdest du es zu deinem Vorteil nutzen, oder der Menschheit helfen?
Sag mir: Was würdest du tun? Ist es falsch eine Begabung, die die Welt verbessern könnte, für sich zu behalten und einfach weiter zu leben? Oder richtig, weil einem dadurch Verantwortung übertragen wird, von der du weißt, dass du sie nicht übernehme willst, kannst und darfst?
Du wirst mir hierauf keine Antwort geben können, denn dies ist nur ein Buch. Eine Geschichte, die ich erzähle. Nein, meine Geschichte. Und sie hat keinen Anfang und auch kein Ende, denn sie endet nicht, wenn ich dich all das, was du liest, wieder vergessen lasse.
Ich konnte die Straße vor mir nicht deutlich erkennen. Alles um mich, die ganze Realität war verschwommen. Es war, als wollten mir meine tränengefüllten Augen den Blick verwehren. Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht. Sie rochen seltsam nach dem Rauch von Zigaretten und einem Hauch von meinem Shampoo. Verwirrt und benebelt stolperte ich den Weg entlang, bei jedem Schritt knickte ich mit meinen Absätzen ein. Eigentlich wollte ich hier gar nicht langlaufen. Es war finster in der Gasse, das einzige Licht war der Mond, der sich in den Pfützen vor mir auf dem Boden spiegelte. Ich wusste, wie gefährlich es sein konnte, nachts allein durch die Stadt zu irren, aber es kümmerte mich recht wenig. Ich hatte auf der Party nichts getrunken, ich wollte nur allein sein. Ich dachte an die vielen Menschen, die eng aneinander gedrängt tanzten und so taten, als seien sie glücklich. Aber in Wahrheit war es keiner von ihnen. Sie waren alle nur erbärmlich gut im Verdrängen. Ich konnte nichts verdrängen. Denn wenn du Probleme verdrängst, dann sind sie doppelt so groß, wenn du die Augen wieder aufmachst. Wer aber die Augen gar nicht erst zumacht, dealt nur mit einer kleinen Sache im Vergleich.
Klingt wie ein einfaches Prinzip, ist es aber ganz und gar nicht. Es ist grausam, und frisst dich langsam von innen auf, ohne, dass du es merkst. Das tust du erst, wenn es mit seinen Krallen an deinem Herz kratzt. Und dann ist es zu spät.
Aber das ist eine reine Ansichtssache. Gott, oder von wer auch immer die Menschen erschaffen und in die Welt gesetzt hat, hat sie mit einer Art Begabung ausgestattet. Menschen sind gut im Einschätzen. Sie können sehr wohl zwischen Gut und Böse unterscheiden. Aber genauso gut sind sie darin, die Realität so hinzudrehen, dass es passt und alles, was nicht in dieses Bild gehört, wird einfach mit Farbe übermalt.
Das Problem dabei ist nur, dass sie es übermalen und nicht ausradieren. Es ist da. Es geht nicht einfach weg, weil man es mit etwas, das schöner aussieht überdeckt.
Echo
Einige von euch werden Cory Monteith vermutlich nicht kennen. Er ist ein Schauspieler und hatte seinen richtigen Durchbruch mit Glee.
Ich hab früher gerne Glee gekuckt, jetzt nicht mehr so, aber ich mochte ihn als Schauspieler trotzdem sehr.
Am Samstag ist er im Alter von 31 Jahren vermutlich an einer Überdosis gestorben. Ich war richtig geschockt, denn wenn man ihn ansieht, dann denkt man an alles, aber nicht an einen Drogenabhängigen.
Seine Drehpartnerin und Freundin Lea Michelle ist nach der Nachricht zusammengebrochen. Kein Wunder, da die beiden wirklich eine Familie gründen wollten. Schrecklich so was.
Das Lied wollte ich euch noch zeigen und es passt auch zu dem Thema...

R.I.P